Pelargonium: Geranien-Zauber mit historischem Hintergrund

Mit den steigenden Temperaturen erwacht die Lust, den Garten und das Leben draussen zu zelebrieren. Ob Petunien, Nelken, Bidens, Euphorbien, Lantanen oder Thunbergien ­– Hauptsache es blüht bunt. Unter all den blühenden Gartenhelden hat es besonders eine Pflanze in unsere Herzen geschafft: die Geranie. Sie ist die unangefochtene Balkon-Queen. Anspruchslos, entspannt – ein echter Allrounder. Begleite uns auf der Entdeckungsreise, wie der Liebling des Sommers es geschafft hat, sich in der Schweiz richtig heimisch zu fühlen.

Geranien-Chronik:
Wie die Geranie in der Schweiz Fuss fasste

Die Reise der Protagonistin beginnt mit der Namensgebung – diese wurde nämlich fälschlicherweise von einer anderen Pflanzengattung übernommen. Denn eigentlich heisst die Geranie «Pelargonium» und besitzt ganz andere Eigenschaften, genauer gesagt gegenteilige. Die Storchenschnäbel beispielsweise (bot. Geranium) gehören zu den Stauden und überwintern problemlos bei uns, während die Pelargonien im Topf überwintern müssen.

Ursprünglich ist die Geranie eine Wildblume und in Südafrika beheimatet. Für ihre Einführung in der Schweiz ist unter anderem die Kolonialisierung im frühen 18. Jahrhundert verantwortlich. Die Holländer brachten Schätze wie Zierpflanzen oder eben Pelargonien nach Europa. Von den botanischen Gärten Hollands über die Orangerien der verschiedenen adligen und königlichen Höfe bis in die Schweiz kultiviert und geliebt, schmücken sie heute Fensterbretter und Balkone. Besonders beliebt sind sie im Emmental und Entlebuch, wo sie prachtvolle Bauernhäuser verzieren und perfekt mit deren Charme harmonieren und schon fast als Kulturgut gelten.

Historische Artenvielfalt

Schon früh entwickelten sich die Pelargonium-zonale-Hybriden und die Pelargonium-peltatum-Hybriden zu den gärtnerisch wichtigsten Gruppen- und Beetpflanzen. Von diesen Arten existieren mittlerweile Hunderte verschiedene Sorten, die sich vor allem in Blütenfarbe und Blattwerk unterscheiden. Aus diesen Gruppen haben sich im Laufe der Zeit die Bestseller-Sorten herauskristallisiert, darunter «Appleblossom Rosebud», «Kardinal», «Manfreds Rosafeuer», «Queen of Denmark», «Röschen von Zollbrück» und viele mehr. Da die einzige Konstante der Wandel ist, mussten diese Klassiker robusteren und modernisierten Sorten weichen.

Die Evolution bis heute

Dank geranienbegeisterten Hobbygärtnern und Gärtnereien erhalten alte und teilweise vergessene Sorten wieder Aufmerksamkeit und werden neu kultiviert. Bei der inoffiziellen Nationalblume der Schweiz wird bewusst auf die Erhaltung dieser Sorten gesetzt.

Vergessene Schönheiten:
Historische Pelargonien-Auswahl an der BBM

Es liegt uns sehr am Herzen, den alten Schönheiten wieder Beachtung zu schenken und ihnen gebührenden Respekt zu erweisen. Dank der Zusammenarbeit mit der Gärtnerei Jerg in Goldach SG, die sich bereit erklärt hat, diese Sorten zu kultivieren, können wir bald traditionelle Geranien an der Blumenbörse Mörschwil präsentieren. Sei gespannt auf:

Blaue Müller:

  • Aufrechte Sorte mit intensiv lilafarbenen, gefüllten Blüten
  • Gold-Gewinnerin der Wiener Internationalen Gartenschau 1964

Rokoko:

  • Aufrechte Rosengeranie mit leuchtend roten Blüten
  • Sehr robust und kräftig

Mini Czech:

  • Aufrechte Stellar- oder Kaktusgeranie
  • Dunkelrote Blüten, teils mit weissen Streifen und dunklem Laub
  • Ursprünglich aus der ehemaligen Tschechoslowakei stammend

Lucie Lemoine:

  • Kugeliger Wuchs
  • Zartrosa
  • Dicht gefüllte Blüten an grossen Blütenständen
  • Reichblühend
  • Möglicherweise eine Auswahl des Pflanzenzüchters Lemoine aus dem Jahr 1978

Entdecke die spannende Geschichte der historischen Geranien, ihre kulturelle Bedeutung und ihre Vielfalt. Lass dich von den vergessenen Schönheiten vergangener Zeiten verzaubern und sei gespannt auf unsere Auswahl an traditionellen Pelargonien, die bald bei uns erhältlich sind.

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