Kräuterspirale

Wer sehnt sich nicht danach, seine Speisen mit selbst angebauten Kräutern und Gemüse zu bereichern und auf einem Rundgang durch den eigenen Garten alles zu finden, um ein leckeres Mittag- oder Abendessen zuzubereiten?

Der Wunsch nach einem eigenen Garten mit eigenen Kräutern führt tausende Jahre zurück, als man sich noch vorwiegend vom Ertrag der selbst angebauten Nutzpflanzen ernährte.

Ursprung des Kräuteranbaus

Die Ursprünge finden sich im östlichen Mittelmeergebiet. Bereits die Ägypter bauten diverse Pflanzen und Kräuter an, die noch heute in den heimischen Beeten anzutreffen sind, unter anderem Minze, Dill und Koriander.

Von den Griechen bis hin zu den Römern wurden die Traditionen weitergegeben, letztere waren es auch, die ihr Wissen über die Alpen zu uns brachten. Die hiesigen Klöster übernahmen diese Art und Weise der Kultivierung und haben sie stets weiterentwickelt und verbessert. So wurde der eigentliche Kräutergarten, wie wir ihn heute kennen, geschaffen.

Aus diesem Wissen entstanden weitere Arten des Kräuteranbaus, beispielsweise die Kräuterspirale. Wenn sie richtig angelegt wird, kann von trocken und sonnig bis hin zu feucht und schattig eine sehr raffinierte Kulturfläche angelegt werden. Auf einer sehr kleinen Fläche wird so verschiedensten Gewürzen der richtige Standort ermöglicht. Wie das funktioniert? Wir verraten es!

Anleitung für den Bau einer Kräuterspirale

Schritt eins
Als Erstes wird der Platz für die Spirale definiert. Sie braucht volle Sonne und vor allem viel Platz. Eine durchschnittliche Spirale misst ca. 2 bis 3 Meter Durchmesser. Das hängt natürlich davon ab, wie viele Kräuter angepflanzt werden.

Schritt zwei
Wenn der geeignete Platz gefunden ist, wird der Grundriss abgesteckt und die oberste Schicht des Bodens (ca. 15 cm) abgetragen. An der Stelle, an der sich später der Teich befindet, wird rund 40 cm tief gegraben.

Schritt drei
Nun folgt der Untergrund für die Mauer. Grober Schotter ist ein gängiges Material für den Bau, dieser wird am Rand der ausgehobenen Fläche ca. 10 cm breit aufgefüllt. Das Fundament sorgt zusätzlich dafür, dass das Wasser ablaufen kann und es keine Staunässe gibt.

Wichtig: Im Bereich des Teichs braucht es kein Fundament.

Die Mauer wird nun auf dieser Basis aufgebaut, sie wird in der Regel ca. 80 cm hochgezogen. Hier ist jedem selbst überlassen, welches Material bevorzugt wird, Natursteine oder Ziegel, das spielt keine Rolle. Um es aber möglichst natürlich aussehen zu lassen, empfiehlt es sich, die Mauer ohne Mörtel zu bauen, also eine Trockenmauer. Es bietet sich an, die so entstehenden Fugen beispielsweise mit Dost oder Thymian zu bepflanzen, zusätzlich finden diverse nützliche Tierarten wie Eidechsen und Blindschleichen Unterschlupf in den Mauerspalten.

Schritt vier
Die Spirale ist bereit, mit Substrat befüllt zu werden. Das Ganze wird jetzt mit grobem Schotter aufgefüllt, zum Rand hin nur eine dünnere Schicht und in Richtung Mitte angehäuft. Im Zentrum sollte die Schicht gut 50 cm hoch sein, damit mit genügend Erdsubstrat aufgefüllt werden kann.

Die Befüllung mit Substrat richtet sich nach den Bedürfnissen der Kräuter, die gepflanzt werden. Unten sind die, die es eher feucht und halbschattig mögen, oben jene, die einen trockenen, sonnigen und warmen Standort bevorzugen.

In der untersten Ebene wird Gartenerde verwendet. Je höher man pflanzt, desto durchlässiger muss die Erde sein. Dem Kompost wird mehr Sand hinzugefügt. In der obersten Schicht besteht die Substratmischung zu einem Drittel aus Komposterde und zwei Dritteln aus Sand.

Schritt fünf
Im letzten Arbeitsschritt der Kräuterspirale wird der Teich angelegt. Dafür wird das Loch mit Teichfolie ausgelegt. Damit die Folie nicht runterrutscht, darf sie nicht zu knapp ausgelegt werden. Am besten ein wenig über den Teichrand stehen lassen, den Rand mit Steinen kaschieren und voilà – die Folie bleibt da, wo sie hingehört.

Tipp: Das Loch vorher mit etwas Sand füllen, damit die Teichfolie nicht vom groben Erdreich beschädigt wird.

Bepflanzung der Kräuterspirale

Diese sollte nicht unmittelbar nach dem Bau erfolgen, da der ganze Aufbau mit Schotter und Erde noch zusammensackt. Warte einige Niederschläge ab, so kann sich das Substrat setzen. Nochmals auffüllen und die Pflanzfläche ist bereit.

Damit die mediterranen Kräuter gut durchwurzeln und den Winter überstehen, empfiehlt es sich, die Kräuterspirale bereits im Frühjahr anzulegen.

Pflanzentipps für die verschiedenen Feuchtezonen:

Trockene Zone (zuoberst)
Rosmarin-Rosmarinus officinalis, Thymian-Thymus vulgaris, Bergbohnenkraut-Satureja montana, Currykraut-Helichrysum italicum, Salbei-Salvia officinalis, Mauerpfeffer-Sedum acre

Mässig trocken (obere Hälfte)
Koriander-Coriandrum sativum, Gewürz-Fenchel-Foeniculum vulgare, Anis-Pimpinella anisum, Johanniskraut-Hypericum perforatum, Schnittsellerie-Apium graveolens var. Secalinum, mehrjähriger Basilikum-Ocimum basilikum, Majoran-Origanum majorana, Oregano-Origanum vulgare, Ysop-Hyssopus officinalis, Estragon-Artemisia dracunculus

Leicht feucht (untere Hälfte)
Petersilie-Petroselinum crispum, Zitronenmelisse-Melissa officinalis, Kapuzinerkresse-Tropaeolum majus, Dill-Anethum graveolens, Kamille-Matricaria camomilla, Basilikum einjährig-Ocimum basilikum, Ringelblume-Calendula officinalis, Kümmel-Carum carvi, Sauerampfer-Rumex acetosa, Liebstöckel-Levisticum officinalis

Feucht (ganz unten)
Schnittlauch-Allium schoenoprasum, Minze-Mentha piperita, Borretsch-Borrago officinalis, Waldmeister-Galium odoratum, Brunnenkresse-Nasturtium officinale (direkt am Teich)

Du hast Lust, für deine Kunden eine schöne Muster-Kräuterspirale anzulegen? Falls du weitere Tipps brauchst, unsere Julia Mösli ist deine Fachspezialistin und freut sich auf deine Kontaktaufnahme.

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