Bodenanalyse: Auf Spurensuche unter der Erde

Pflanzen sollen wachsen und gedeihen. Doch trotz optimaler Pflege, idealem Standort und sorgfältiger Düngung bleiben Erfolge manchmal aus. Die Ursache liegt oft verborgen – im Boden selbst. Hier kann eine Bodenanalyse helfen. Sie liefert klare Fakten und schafft die Grundlage für gesunde, vitale Pflanzen und nachhaltigen Erfolg.

Wissen, was im Boden steckt

Eine Bodenanalyse liefert präzise Daten darüber, wie es unter der Oberfläche aussieht. Sie zeigt:

  • Nährstoffversorgung: Ist der Boden ausreichend mit Makro- und Mikronährstoffen versorgt? Gibt es Mängel oder Überversorgungen?
  • Bodenbeschaffenheit: Welche Bodenart liegt vor? Ist der Boden eher sandig, lehmig oder tonreich?
  • Schadstoffe: Gibt es Belastungen, beispielsweise durch Schwermetalle, Salze oder chemische Rückstände?

Gerade bei neuen Gartenanlagen ist eine Bodenanalyse Gold wert, denn oft weiss man nicht, was auf dem Grundstück zuvor kultiviert wurde. Der Boden könnte Altlasten enthalten oder durch vergangene Kulturen ein Ungleichgewicht in der Nährstoffbilanz aufweisen.

Auch wenn Pflanzen plötzlich schwächeln, Verfärbungen zeigen oder kümmerlich wachsen, kann eine Bodenanalyse helfen, die Ursache zu finden – bevor weiter «ins Blaue hinaus» gedüngt wird oder andere Massnahmen ergriffen werden.

Kresse-Test: Der schnelle Bodengesundheits-Check

Bevor man eine aufwändige Laboranalyse in Auftrag gibt, kann man einen simplen Schnelltest durchführen: den Kresse-Test.

  • Erde vom gewünschten Standort entnehmen
  • In ein geeignetes Gefäss füllen
  • Kresse-Samen aussäen und feucht halten

Das Ergebnis:

✅ Die Kresse wächst grün und gleichmässig = gesunder Boden
❌ Die Kresse zeigt gelbe oder braune Sprösslinge, ungleichmässigen Wuchs oder kümmerliche Pflanzen = Kann auf Nährstoffungleichgewichte oder Schadstoffe hinweisen. Dann ist eine Laboranalyse der nächste Schritt.

Welche Bodenanalysen gibt es?

In der professionellen Praxis stehen verschiedene Analysearten zur Verfügung, nicht nur für Boden, sondern auch für Substrate oder Wasser.

  • Nährstoff-Analysen (Makro- und Spurenelemente)
  • Bodenartbestimmungen (z.B. Sand-, Lehm- oder Tonanteile)
  • Analyse von Schadstoffen (z.B. Schwermetalle, Salzgehalte)
  • Substratprüfungen (z.B. Qualität von Blumenerden, Dachgartensubstraten)
  • Siebanalysen für Sand (wichtig bei Substrataufbauten)
  • Wasseranalysen (Karbonathärte, Leitfähigkeit, Salzgehalt)

Eine professionelle Analyse gibt nicht nur Auskunft über den aktuellen Zustand, sondern ermöglicht auch eine gezielte Dünge- oder Sanierungsplanung.

 

Wie entnimmt man eine Probe richtig?

Damit die Analyse aussagekräftig ist, muss die Probe fachgerecht entnommen werden.

Bodenproben

  • Mit dem Spaten 10 Einzelproben an regelmässig über die Fläche verteilten Punkten entnehmen
  • Probetiefe beachten:
    • Rasen: 0–15 cm
    • Gemüse, Gehölze, Schnittblumen: 0–30 cm
  • Alle Einzelproben in einem Eimer gründlich mischen
  • Erforderliche Menge (vom Labor vorgegeben) in einen sauberen Probenbeutel abfüllen

Substratproben

  • Bei 10 repräsentativen Pflanzen je einen vertikalen Keil aus dem Wurzelballen entnehmen
  • Proben gut vermischen
  • Bei Anstau- oder Kännelbewässerung die oberste Schicht (ca. 1/3) nicht verwenden, da sich dort oft Salzablagerungen sammeln

Wasserproben

  • 0,5 Liter Wasser in eine PET-Wasserflasche (keine Softdrink-Flaschen) abfüllen
  • Luft herausdrücken, fest verschliessen
  • Bei Raumtemperatur lagern bis zum Versand

Wer führt Bodenanalysen durch?

Profis können ihre Proben bei spezialisierten Laboren analysieren lassen. Hier einige Anbieter in der Schweiz:

  • Hauert
  • Jardinsuisse Labor
  • Eric Schweizer AG (LBU – Labor für Boden- und Umweltanalytik)

Die Labore liefern detaillierte Analysen und auf Wunsch sogar individuelle Düngepläne – ein Service für alle, die keine Kompromisse bei der Pflanzenqualität eingehen wollen.

 

Fazit

Eine fundierte Bodenanalyse schafft Klarheit, spart Kosten und verhindert unnötige Massnahmen. Statt auf Verdacht zu düngen oder Substrate zu tauschen, liefert sie handfeste Daten für präzises Arbeiten.

Nur wer den Boden kennt, kann das volle Potenzial seiner Pflanzen entfalten.

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